Weiterhin ungeschlagen in der Grubenstraße - nach regulärer Spielzeit

20.11.2021
Inhalt:

Vor dem Spiel

Nach dem Thriller einen knappen Monat zuvor gegen den Thüringenliga-Ersten Wismut Gera, versuchte nun der ranghöchste Thüringer Fußballverein sein Glück endlich in der Grubenstraße zu siegen.

Dieser Verein hieß Carl Zeiss Jena. Geografisch kann man Jena dem ostthüringischen Teil des Landes zuordnen, hat etwa 110.000 Einwohner und ist nach Erfurt die zweitgrößte Stadt im Freistaat Thüringen. Bereits vor dem Anpfiff erkannte man die Glückseligkeit in den Augen der Jena-Spieler an. Denn nicht alle Tage hat man die Ehre in der Landeshauptstadt Erfurt auflaufen zu dürfen.

1.Halbzeit

Diese Glückseligkeit erkannte man direkt im Spiel durch erste spielerische Aktionen. Die erste Chance allerdings verzeichneten die Kicker aus dem Norden der Landeshauptstadt, als Philipp Menz steil geschickt wurde und seinen Gegenspieler nach allen Regeln der Grube schlecht aussehen ließ und letztlich nur noch den Torwart aus halbspitzen Winkel vor sich hatte. Menz versuchte den Ball in die rechte Ecke zu schlenzen, doch der Jena Torwart wehrte leider ab.
Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war Jena zwar spielbestimmend, doch die Nordler der Landeshauptstadt ließen kaum Chancen zu. Lediglich über Standards wurde Jena ab und an gefährlich, wie beispielsweise der Captain der Gelb-Blauen. Name? Vergessen! Achso, der Ball ging ans Außennetz nach einem Freistoß aus 21,65 m. Die wohl größte Chance für den ostthüringischen Teil des Freistaats ereignete sich zum Ende der ersten Halbzeit! Aus unerfindlichen Gründen kam ein Jena Spieler freistehend am zweiten Pfosten zur Möglichkeit einzuschieben. Zuvor wurde noch von der linken Seite netterweise einen Flanke zugelassen und der überragende Keeper Geocas guckte kurz und sein Gegner verzog, nachdem er die lange Ecke anvisierte. Der Ball trudelte mit insgesamt drei Aufsetzer Richtung Toraus und bald pfiff das SR-Team zum wohlverdienten Pausentee.

2.Halbzeit

In der zweiten Halbzeit kamen die Paradieskicker mit weniger Lächeln im Gesicht aus der Kabine. Die Lage für sie war ernster, als die Inzidenz in beiden Städten. Die Bäuche fingen an zu kribbeln, als würde Zlatan Ibrahimović zur Kung-Fu Einlage ansetzen. Zusätzlich sahen sie die Bank des FC Erfurt Nord, bei denen ein Spieler wahrscheinlich die gesamte Bank alleine tragen könnte.
Das Fußballspielen wurde dennoch nicht eingestellt, daher belassen wir es dabei, dass dieses Kribbeln beim rausgehen aus den Katakomben die Ursache für alles war. Die Gelb-Blauen scheiterten mehrmals freistehend, mal mit und mal ohne Torwart, vor dem Tor. Die in gemütlicher Kutsche angereisten Fans sahen ein beschauliches Fußballspiel ihrer Mannschaft, die ihre Reisequalität nach Erfurt widerspiegelt. Die Chancenauswertung der Gäste hätte sich fast gerächt.

Der eingewechselte Marcel Decker hatte die Ehre zu einem der wenigen Eckbälle antreten zu dürfen. Nach gut recherchierten Informationen soll in dieser und der nachfolgenden Szene bereits die 86. Minute gelaufen sein. Decker nahm zunächst Anlauf, bevor seine extra für dieses Spiel veredelten Treter den Ball Richtung 16er beförderte. Der Ball wurde mit Vollspann Richtung Torraum getreten. Während der Ball noch auf dem Weg war, wuchsen der Nummer 4 von FC Erfurt Nord, Max Stolpe, die Segelflieger-Ohren. Der Ball flog zwischen Torwart und IV auf den zweiten Pfosten, wo Max Stolpe angeflogen kam und den Ball auf noch trifft. Leider konnte Max den Ball nicht unter die Latte lenken und der Ball fand leider nicht mehr den Weg ins Tor, sondern zum Fangnetz.

4 Minuten später war auch schon Schluss. Erfurt Nord rang den haushohen Favoriten in die Verlängerung, wo man dann am Ende der Fitness von Profi-Sportlern nicht mithalten konnte.

 

Verlängerung

Bereits nach 3 Minuten nach Anpfiff zur Verlängerung fiel der Führungstreffe für die Gelb-Blauen. In den Gesichtern der Nordler war nach 95 Aufopferungs-Minuten die Enttäuschung zu erkennen. Besonders die Erkenntsnis, dass es nun sehr schwer wird gegen eine Profi-Mannschaft zurückzukommen. Man wechselte direkt mit Andy Pham und Panzer Paschi zwei frische Spieler ein und besonders an Panzer Paschi erinnern wir uns zu gern. Maßgeblich entscheidenden Beitrag leistete er, als das denkwürdige Pokalspiel gegen Wismut Gera gedreht wurde. Etwa 10 Minuten später fiel dann leider dennoch die Vorentscheidung zum 2:0 durch den Kapitän der Gelb-Blauen.

Doch komplett untergehen wollte man dennoch nicht, und man muss der Mannschaft Respekt zollen, dass sie weiterhin sich in jeden Ball reinwarfen. Nach Seitenwechsel erkannte man auch, dass das Spiel deutlich abflachte. Dass kurz vor Schluss noch das 0:3 fiel, änderte nichts an der Tatsache, dass an diesem Nachmittag die gesamte Mannschaft ein starke Leistung gegen den Regionalligesten ablieferte. Das nötige Glück für die 2 Großchancen war leider nicht auf der Seiten der Nordler, sonst hätte die Überraschung eventuell glücken können.

Fazit

Schlussendlich war diese Pokalrunde mit vielen Highlights behaftet. Betrachtet man von Anfang an alle Gegner, muss festgestellt werden, dass zuerst auswärts die ambitionierte Landesklasse Mannschaft Altengottern eleminiert wurde und bereits eine Runde später Oberligest Nordhausen zuhause in den ersten 20 Minuten vorgeführt wurde. Mit Wismut Gera kam eine ebenso Oberliga-ambitionierte Mannschaft in die Grubenstraße (siehe Pokalfight vs. Wismut Gera)  , ehe sich 5 Wochen später Thüringens derzeitiger Primus den Weg nach Erfurt Nord machte. Keines dieser Mannschaft schaffte es nach 90 Minuten den Platz als Sieger zu verlassen, worauf sich jeder Spieler und der gesamte Staff im Hintergrund zum Abschluss des Jahres 2021 mal ruhig auf die Schulter klopfen darf.

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